Monika Bödeker
Heilpraktikerin
 
 

Mykotherapie

Die Mykotherapie (Pilzheilkunde) ist eine der ältesten Naturheilverfahren der Welt. Ihr Ursprung liegt in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Seit Jahrhunderten haben sich Vitalpilze, auch Heil- oder Medizinalpilze genannt, sowohl in der Gesundheitsvorsorge, als auch in der Behandlung bzw. zur Begleitung schulmedizinischer Therapien einer Vielzahl von Krankheiten, u.a. auch Krebs, bewährt. Diese positive Wirkung hat sich nicht nur in der Praxis gezeigt, sondern wurde in zahlreichen Studien belegt.

Frei von Nebenwirkungen setzen Vitalpilze mit ihren Effekten bei den eigentlichen Ursachen einer Erkrankung an und stabilisieren den gesamten Organismus durch ihre immunstimulierende, antikarzinogene, antivirale, antibakterielle, fungizide und antioxidative Wirksamkeit.

Detaillierte Informationen zu den Heilpilzen:
1. Inhaltsstoffe und ihre Wirkungsweise
2. Pilzpulverherstellung
3. Behandlungsmöglichkeiten
4. Verschiedene Heilpilze

 

1. Inhaltsstoffe und ihre Wirkungsweise

Das Pilzpulver vom ganzen Pilz hat mehr als 1000 verschiedene Inhaltsstoffe. Dazu gehören Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, essenzielle Aminosäuren, Enzyme, Triterpene, Glykoproteine und viele andere. Diese arbeiten alle im Verbund zusammen und unterstützen sich gegenseitig bei der Regulierung des Stoffwechsels. Durch ihre adaptogene Wirkung können die Heilpilze im Körper zum einen Prozesse anregen und auf der anderen Seite bestimmte Prozesse auch hemmen. Einige Inhaltsstoffe sind hier mit ihren Wirkungsweisen aufgezählt:

  1. Triterpene gehören zu den wirkungsvollsten Inhaltsstoffen der Heilpilze und befinden sich überwiegend im Fruchtkörper, besonders in den Lamellen und den Sporen des ausgereiften Pilzhutes. Sie können antikarzinogen, antiviral, antibakteriell, fungizid und antioxidativ wirken. Zu den Triterpenen zählen Moleküle wie die Steroide, das Vitamin D und die Gallensäuren.
  2. Glykoproteine sind hochmolekulare und komplexe Moleküle aus Polysacchariden und Proteinen und haben eine immunmodulierende und antitumorale Wirkung.
  3. Enzyme in den Pilzen haben vielfältige Funktionen. Einige wirken antioxidativ, andere unterdrücken die Zellproliferation oder sind an der Entgiftung des Organismus beteiligt. Kommt es zu einem Mangel eines dieser Enzyme, gerät der Stoffwechsel aus der Balance. Während das Blut gesunder Menschen reich an Enzymen ist, können Krankheiten zu einem Mangel daran führen. So haben Krebspatienten in der Regel den niedrigsten Enzymgehalt im Blut.
  4. Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine sind im Pulver vom ganzen Pilz reichlich vorhanden. Dazu gehören besonders Kalium und Phosphor und in kleineren Mengen Kalzium und Eisen sowie auch Spurenelemente wie Kupfer und vor allem auch Selen. Bei den Vitaminen ist besonders die Gruppe der B-Vitamine (B1, B2, B3, B6, B12) hervorzuheben. Auch Vitamin D und E sind in den Pilzen enthalten, sowie bei einigen Pilzen in geringen Mengen Vitamin A und C. Die Vitamine unterstützen die Enzyme, sowie manche Enzyme auch die Spurenelemente für ihren Aufbau benötigen.
  5. Chitin ist ein weiterer interessanter Inhaltsstoff des Pilzpulvers vom ganzen Pilz, der auch in Insekten und Parasiten vorkommt. Um Chitin abzubauen, hat der menschliche Organismus das Enzym Chitinase entwickelt, welches sich in aktivierten Makrophagen (Fresszellen) befindet. Die Makrophagen reagieren auf Chitin wie auf einen Erreger, was wiederum zu einer Anregung und Training des Immunsystems führt. Chitin reduziert die Fettresorption und die Cholesterinaufnahme im Darm, enthält Glucosamin zum Aufbau für Knorpel, Sehnen, Bänder und Knochenstrukturen und kann Radioaktivität binden und ausscheiden.
 

2. Pilzpulverherstellung

Der Pilz im Überblick

Im Pulver vom ganzen Pilz stecken viele tausende Inhaltsstoffe, die alle erst im Verbund ihre volle Wirksamkeit erreichen. Würde man auf das Myzel verzichten, würden auch wichtige Enzyme fehlen. Da Pilze von Natur aus Gifte absorbieren, sollten diese deshalb aus einem BIO-zertifiziertem Anbau unter kontrollierten Bedingungen aus Deutschland stammen, damit gewährleistet ist, dass keinerlei Gift- und Schadstoffe in der Rohware vorliegen.

Um möglichst viele der wertvollen Inhaltsstoffe im Pilzpulverpräparat zu erhalten, sollte auf eine erntefrische und schonende Trocknung bis max. 35°C geachtet werden. So ist sichergestellt, dass auch die hitzelabilen Proteine und Enzyme, die ab 40°C weitestgehend zerstört sind, erhalten bleiben.

Auf Extrakte sollte verzichtet werden, da bei der Herstellung je nach Verfahren der Pilz bis zu 100°C erhitzt wird und somit aufgrund des Enzymmangels ihre Fähigkeit zur Entgiftung verloren geht.

 

3. Behandlungsmöglichkeiten

Heilpilze können unterstützend eingesetzt werden bei:

  • Adipositas
  • Allergien, Autoimmunerkrankungen
  • Atemwegserkrankungen
    Asthma, Bronchitis, COPD, Grippaler Infekt, Reizhusten
  • Augenerkrankungen
    Glaukom, Grauer Star, Makuladegeneration
  • Erkrankungen des Bewegungsapparates
    Arthritis/Arthrose, Rheuma, Rückenschmerzen, Bandscheibenvorfall, Osteoporose
  • Störungen im Blutbild
    Anämie, Leukämie, erhöhtes Cholesterin, erhöhte Triglyzeride
  • Entgiftung
    Leber, Nieren, Magen/Darm, Lymphsystem/Lymphstauung
  • Hals-Nasen-Ohren-Erkrankungen
    Hörsturz, Tinnitus, Mittelohrentzündungen, Sinusitis, Halsentzündungen, Schnupfen
  • Hauterkrankungen
    Akne, Psoriasis, trockene Schleimhäute, Haarausfall
  • Herz-/Kreislauferkrankungen
    Herzrhythmusstörungen, Hyper-/Hypotonie, Arteriosklerose, Venenentzündung, Ulcus cruris
  • Kopfschmerzen, Migräne, Schwindel
  • Krebs
    alle Arten, mit und ohne schulmedizinische Behandlung, Immunsystemregulation, begleitend bei Chemotherapie
  • Leber-/Galleerkrankungen
    Fettleber, Entzündungen, Gallefunktionsstörungen
  • Magen-/Darmerkrankungen
    Reflux, Sodbrennen, Völlegefühl, Gastritis, Reizmagen/Reizdarm, Colitis ulcerosa, Morbus Crohn, Divertikulose/Divertikulitis, Blähungen, Durchfall, Verstopfung, Leaky Gut Syndrom, Störungen der Darmflora
  • Erkrankungen des Nervensystems
    Alzheimer/Demenz, ADHS, chronisches Müdigkeitssyndrom, Depressionen, Fibromyalgie, Konzentrationsstörungen, Morbus Parkinson, Multiple Sklerose, Restless Legs, Stress, Vergesslichkeit
  • Stoffwechselerkrankungen
    Diabetes, Gicht, Morbus Basedow, Hypothyreose, Hyperthyreose
  • Erkrankungen des männlichen und weiblichen Urogenitalsystem
    Reizblase, Inkontinenz, Harnwegsinfekte, Nierenentzündung, Impotenz, Unfruchtbarkeit, Wechseljahresbeschwerden
  • Stress, Erschöpfung, Burn-Out
  • Raucherentwöhnung

um nur einige zu nennen.

 

4. Verschiedene Heilpilze


4.1. Hericium erinaceus (Igelstachelbart, Löwenmähne)

Hericium Erinaceus

Quelle: MykoTroph AG

  1. Kurzporträt
    • wächst auf den Wunden älterer oder gestorbener Laubbäume.
    • beliebter Speisepilz in Asien, schmeckt nach Meeresfrüchten
    • fördert den gesunden Aufbau der Magen- und Darmschleimhaut und wirkt beruhigend und entzündungshemmend
    • bildet Barriere für Umweltgifte und Allergene
    • trägt zur Stärkung und Regeneration aller Schleimhäute bei
    • stimuliert den Nervenwachstumsfaktor NGW, der eine große Bedeutung bei der Regeneration von Nervenzellen hat, da er die Myelinscheiden wieder aufbaut
    • Tonikum für die Nerven, senkt innere Unruhe, Stress-Symptome und Ängste
    • hat eine antitumorale Wirkung
  2. Anwendungsgebiete
    • Regulierung von Magen- und Darmproblemen wie Gastritis, Reflux, Sodbrennen, Blähungen, Durchfall, Leaky Gut, Verstopfung, Reizdarm, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Divertikulitis
    • Prävention von Tumorerkrankungen (Magen, Darm)
    • Stärkung der geschädigten Magen-/Darmschleimhaut während oder nach Chemotherapie/Bestrahlung
    • Linderung bei Neurodermitis, Psoriasis, trockenen Schleimhäuten
    • Allergien, Heuschnupfen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten
    • Stärkung des Nervensystems bei Alzheimer/Demenz, ADS/ADHS, Depressionen, Fibromyalgie, Morbus Parkinson, Restless Legs, Schlaflosigkeit, Multiple Sklerose, Ängsten, Stress, Unruhe

4.2. Reishi - Ganoderma lucidum (Glänzender Lackporling)

Reishi

Quelle: MykoTroph AG

  1. Kurzporträt
    • ein holzbewohnender Schwächeparasit, wächst an der Stammbasis
    • reiner Medizinalpilz, kein Speisepilz, da zu hart und zu bitter
    • seit tausenden Jahren in der chinesischen Heilkunst eingesetzt
    • "Pilz der Unsterblichkeit" oder "König der Heilpflanzen"
    • enthält mehr als 400 bioaktive Inhaltsstoffe
    • Wirkung in zahlreichen Studien nachgewiesen
    • wirkt leberregenerierend, blutreinigend und entgiftend
    • seine reichhaltigen Triterpene hemmen Histaminausschüttung
    • antientzündliche und antiallergische Wirkung
    • wirkt tumorhemmend
    • reguliert das Immunsystem
    • unterstützt die Selbstheilungskräfte des Körpers
    • verbessert die Sauerstoffsättigung des Blutes
    • verbessert die Sauerstoffversorgung des Herzmuskels
    • reguliert den Blutdruck
    • stärkende und regenerierende Wirkung auf die Atemwege
    • erhöht Energie und Ausdauer
    • senkt die Blutfett- und Cholesterinwerte
    • ausgleichende Wirkung auf Nervensystem und Emotionen
    • fördert hormonelle Balance
    • besitzt schmerzlindernde Eigenschaften
  2. Anwendungsgebiete
    • Allergien, Autoimmunerkrankungen
    • Atemwegserkrankungen wie Sinusitis, Asthma, chronische Bronchitis
    • Diabetes
    • Erkrankungen des Bewegungsapparats: Arthritis / Arthrose, Gicht, Rheuma, verspannte Muskulatur
    • Entzündungen im Körper
    • Hautkrankheiten wie Akne, Psoriasis, Neurodermitis, Rosacea, Haarausfall
    • Herz-Kreislaufsystem (Blutdruckregulierung, Herzschwäche)
    • Krebserkrankungen
    • Leberentgiftung
    • Magen-/Darmerkrankungen wie Gastritis, Reflux, Sodbrennen, Blähungen, Durchfall, Leaky Gut, Verstopfung, Reizdarm, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Divertikulitis
    • Stärkung des Nervensystems bei Alzheimer/Demenz, ADS/ADHS, chronische Müdigkeit, Depressionen, Fibromyalgie, Morbus Parkinson, Restless Legs, Schlaflosigkeit, Multiple Sklerose, Ängsten, Stress, Unruhe, Nervenschwäche
    • Prostataerkrankungen
    • Raucherentwöhnung
    • Schlafstörungen
    • Ausdauer fördernd

4.3. Pleurotus ostreatus (Austernseitling)

Pleurotus ostreatus

Quelle: MykoTroph AG

  1. Kurzporträt
    • wächst seitlich am Stamm, Winterwaldpilz, der am besten unter 11 °C gedeiht
    • schmackhafter Speisepilz
    • entspannt Muskeln, Sehnen und Gelenke
    • reich an B-Vitaminen (B1, B2, B5, B6, B7, B12)
    • enthält Folsäure, Vitamin C und D
    • senkt Homocysteinwert
    • antioxidativ, antiviral
    • unterstützt Wachstum Probiotischer Bakterien im Darm
  2. Anwendungsgebiete
    • Arthritis /Arthrose
    • Arteriosklerose
    • Blutbildung
    • Bluthochdruck
    • erhöhter Cholesterinwert
    • Fibromyalgie
    • Förderung der probiotischen Besiedlung der Darmschleimhaut
    • Förderung von Knochen- und Knorpelgesundheit
    • Kopfschmerzen, Migräne
    • Lumbago (Hexenschuss)
    • Muskelschmerzen
    • Prostatavergrößerung /-krebs
    • Rückenschmerzen / Rückenverspannungen
    • Vorbeugung gegen Thrombosen
    • vaskuläre Demenz
 

Quellen: